Ein Mann, ein Traum und ein iPhone

Wenn sich Männer Träume erfüllen, dann geht es um Ideen, Visionen und Emotionen. Mit 'Grillmeister' hat sich Till seinen Traum erfüllt: Als passionierter Grillfan wollte er das iPhone einfach zum Grill machen. Dass sich so ein Traum am Ende nicht ganz so einfach umsetzen lässt, hat sich im Laufe des Projekts herausgestellt: 'Real German Engineering' eben...

Die Vision: Wie grillt man auf einem iPhone?

Für Till stand von Anfang fest: 'Grillen' soll das ganze iPhone zum Grill machen. Aus seiner ursprünglichen Vision leiten sich alle Aspekte der Oberfläche ab: Das komplette Display wird zur Grilloberfläche - so, als ob man wirklich vor einem Grill steht. Alle Details, Elemente und Feinheiten, die das Entwicklerteam während der verschiedenen Sprints eingebaut haben, mussten sich an Tills Vorgabe orientieren. So entstand ein klares Bild: Beim Anzünden des Grills, beim Grillen, beim Servieren. Jeder Aspekt der App verwirklicht die ursprünglichen Vision und verleiht 'Grillen' seine Leichtigkeit.


Erste Tests: Grillen extrem

Um ehrlich zu sein, wir wissen es nicht mehr genau, wie viel Kilogramm Fleisch wir während der ganzen Entwicklung gegrillt (und natürlich auch gegessen) haben. Bei einem ersten Versuch, Fotos für einen Prototypen zu schießen, hat unser Art Director zusammen mit Till zehn verschiedene Fleischsorten gegrillt, um sich mit gut gefülltem Magen die notwendige Inspiration zu holen. Positiv: Die ersten Schritte waren gemacht. Negativ: "Durch den Monsun" von Tokio Hotel war die Hymne des verregneten Sommers in Bayern. Grillen mit Plastikhaut - Fotografieren unter erschwerten Bedingungen...

Der richtige "Flow" - wie fühlt es sich an, auf dem iPhone zu grillen?

Das User Interface und der Flow einer App - die gesamte User Experience - sind Tills Leidenschaft. Er dreht auch gerne mal ganze Features um, nimmt eine App auch kurz vor dem Release gerne noch einmal vollständig auseinander, wenn er das Gefühl hat, die User Experience passt noch nicht hundertprozentig. Und wenn er noch nicht glücklich mit der Form und dem Design ist, ist das Team auch nicht glücklich. Um "Deadends", also Sackgassen für den Benutzer, zu vermeiden, haben wir intensiv mit Scribbles, Zeichnungen und Storyboards gearbeitet. Um die Arbeit zu dokumentieren: Bis zur finalen Version von Grillen hat das Entwicklerteam insgesamt 434 Builds gebaut.

Das Auge fürs Detail - German Engineering at its best

Um für das richtige Grillfeeling zu sorgen, haben wir auf die einzigartigen iPhone Funktionen gesetzt, die das iPhone Developer Kit hergeben: mit dem Bewegungssensor lässt sich die Holzkohle in den Grill kippen, über das Display streichen, um ein Streichholz anzuzünden und die Tischdecke zu ändern, zweimal tippen, um das Grillgut umzudrehen und Besteck und Teller zu wechseln. Leider gibt es noch keinen Geruchssensor, wir hätten da ganz gute Ideen gehabt... Details heißen aber auch, es bleiben Spuren auf dem Grillrost, wenn dort etwas länger gelegen hat und man hört das Zischen, wenn du das Fleisch auf den Grill legst. Lecker!

Die Geschichte vom richtigen Icon

Das erste, was du von einer iPhone App zu Gesicht bekommst, ist das Icon. Deshalb ist das Icon bei equinux Chefsache - egal, ob es sich dabei um eine iPhone- oder eine Mac-Applikation handelt. Das Icon sollte eine Geschichte erzählen und diese Geschichte ist auch gleichzeitig die Kunst, ein perfektes Icon zu entwerfen. Wir haben uns letztlich für ein Icon entschieden, das erklärt, um was es sich bei der App dreht: Um das Grillen. Hier sind einige andere Entwürfe, auf dem Weg dorthin:

Scrum - der bessere Weg zu guten iPhone Apps

Das Entwicklerteam bei equinux setzt auf die Scrum-Methode beim Projektmanagement. Der Vision Owner (Till) beruft täglich Scrum Meetings ein, um Funktionen zu verfeinern, neue Funktionen einzubauen und Details zu optimieren. Während des Entwicklungsprozesses werden immer wieder neue Dinge ausprobiert, verworfen, verbessert um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Dabei werden immer wieder abgeschlossene Backlog Items (Arbeitspakete) erstellt, die in einzelne Unterschritte unterteilt werden.

 
Wenn es zur Sache geht: Grillen

Mit 'Grillmeister' wollten wir einen neuen Qualitätsmaßstab von iPhone Apps setzen. Was das Grillen anbelangt, haben wir mit Frank Heppner einen Spitzenkoch gefunden, der nicht nur eine Kochschule betreibt, sondern professionell für Events, Kochbücher und Essenfotografie auf den Punkt kocht.

Um einen kurzen Einblick in die Essensfotografie zu geben: Wir haben mit Felix Holzer gearbeitet, ein ausgezeichneter Werbefotograf, der sich auf Essen und Stilleben spezialisiert hat. Doch die Herausforderung bei 'Grillmeister' war: Jedes Grillgut musste über mehrere Stadien hinweg identisch aussehen, um so echt wie möglich zu wirken. Dabei hat Frank, unser Koch, einen Teil der Produktion mit Grillpfannen gearbeitet.

Wie bei vielen professionellen Shootings kam für die 'Grillmeister'-Produktion eine Hasselblad-Kamera zum Einsatz. Jedes Foto wurde im RAW-Format aufgenommen und ist ungefähr 100 MByte groß. Alle Fotos zusammen haben 160 GByte Festplatte verschluckt - deshalb wundert es auch nicht, dass unser Art Director über 10 Tage damit beschäftigt war, alle Motive zu bewerten und zu bearbeiten. Und nein: Er ist kein Vegetarier geworden ;-)

Ein paar Zahlen...

Während der kompletten Entwicklung haben wir 30 Kilogramm Holzkohle verbrannt und mehr als 500 Euro in Grillgut investiert. Kannst du dir vorstellen, wie einem Gourmet wie Frank die Tränen in den Augen standen, als er die leckersten T-Bone Steaks verkohlen lassen musste?

Das hatte allerdings noch einen anderen Grund. Das Wetter hat sich in München leider nicht geändert. Wir mussten zwei volle Tage im equinux Bistro mit Grillpfannen anbraten und draußen überdacht weiter grillen. Für die Aufnahmen der Holzkohle haben wir mit drei verschiedenen Grills bei strömendem Regen experimentiert: einem Kugelgrill von Weber, einem sehr großen und einem kleinen Holzkohlegrill aus Stahl - was tut man nicht, um die perfekte Glut zu finden.

Das Ohr grillt mit

Eine echte Grillatmosphäre entsteht erst, wenn Bilder, Animationen und die "Physik" der Technik mit dem richtigen Sound untermalt wird. Wie schon beim Grillen und Fotografien war unser Anspruch auch beim Sound entsprechend hoch. Und wir haben mit Philipp Sellier einen Sounddesigner gefunden, der wirklich große Spielfilmproduktionen vertont hat (u.a. Die Welle, Das Leben der Anderen). Für die Tonaufnahmen hat er in seinem eigenen Studio gegrillt um richtiges Zischen, Brutzeln und das gesamte Klangbild einzufangen. Mit der Jingle, die beim Start der App zu hören ist, hat er sein musikalisches Genie untermalt: Der Rhythmus der Gitarrenriffs ist perfekt auf die Grill- und Zischgeräusche und die Hintergrundgeräusche abgestimmt. Ein weiteres Mosaik der Gesamtqualität.

Für alle iPhones optimieren

'Grillen' lebt von seinen hochauflösenden Grafiken, Alpha-Kanälen und verschiedenen Ebenen - das erkennt man herrlich bei der Glut. Um den gleichen Spaß beim Grillen auf einem iPhone der ersten Generation zu versprechen, wie auf einem aktuellen iPhone 3GS, musste unser Entwicklerteam optimieren. Jedes neue Details und jedes implementierte Feature wurde anschließend für den langsameren Grafikprozessor älterer Geräte mehrfach optimiert. Erst als wir mit der User Experience auf allen Geräten zufrieden waren, ging die App in den App Store - auch das verstehen wir unter Qualität.

Noch mehr Details

Als die ersten Prototypen fertig waren, haben wir gemerkt, dass es sich komisch anfühlt, wenn man ein Steak auf dem Grill umdreht - fast wie ein Keks, aber nicht wie ein Steak. Um den richtigen Dreh zu finden, haben sich unsere Entwickler tagelang mit der Physik beim Umdrehen eines Steaks beschäftigt und mit den Grafikern an Lösungen gearbeitet. Um ein echtes Grillgefühl zu vermitteln, ist es außerdem wichtig, die typischen Grillstreifen auf beiden Seiten zu variieren. Um möglichst alle Zustände von roh bis verkohlt abzubilden mussten wir zwischen 10 und 12 Fotografien pro Seite und Grillgut hinterlegen, die alle - dank erstklassiger Technik - in extrem hoher Qualität vorliegen.

Deine Leckereien servieren

Was wäre ein Grill ohne die Leckereien zu servieren? Wir liefern gleich die Teller und das Besteck mit - garantiert ohne IKEA-Besuch. Wenn dir die Tischdecke nicht gefällt - dann tausche sie einfach aus. Wir haben vom blauweißen Bayernmuster bis zum Stars-and-Stripe-US-Design alles mit dabei. Und ein kleiner Hinweis am Rande: Du solltest Kopfhörer tragen, wenn du die Tischdecke wechselst - unser Sounddesigner hat ganze Arbeit geleistet!




Grillen auf dem equinux Campus in München

Tja und während du dir jetzt in aller Ruhe die Früchte unseres wochenlangen Grillens und Arbeitens auf deinem iPhone oder iPod touch anschauen kannst, arbeitet unser Team in unserem schicken Campus in München und natürlich im US-Office in South San Francisco fleißig weiter an ambitionierten Projekten. Wir hoffen, der Blick hinter die Kulissen macht euch genauso viel Spaß wie uns. Wir wünschen euch viel Spaß beim Grillen!